23 Dezember 2007

Freud hält Jung

Quelle: Glück sitzt im Gehirn: Neurowissenschaftler erforschen biologische Grundlagen der Freude
Wie entsteht Freude im Gehirn? Hauptrolle spielt Botenstoff Opioide.

Freude hat unzählige Anlässe, schwer greifbar. "Grundlegende Bedürfnisse: Hunger & Sex", Freude, wenn gestillt. 60er Jahren: Botenstoff Dopamin gilt als chemische Grundlage für Freude, regt Nervenzellen des Belohnungszentrums an. Computertomografie zeigt Zentrum aktiv, wenn Mensch Essen, Sex, Musik, Drogen genießt.

Versuche widersprechen Dopamins als Freud-Quelle, zeigen es als Verlangen-Ursprung. Ratten mit zerstörten Dopamin-Rezeptoren fraßen nicht, beim Zwang zu Essen genossen sie aber Süßigkeiten.

Dopamin erzeugt Verlangen & signalisiert Körper Bedürfnisse. Für Freude über Verlangenserfüllung sorgt Botenstoff Opioide (Endorphine, Heroin). Wenn Opioide-Aktivität blockiert, schmeckt Essen nicht, trotz Hungergefühl.

Genussfähigkeit in 2 Hirnregionen: ventrale Pallidum (Nähe Belohnungszentrums) & orbitofrontale Kortex (OFC) hinter Augen. Opioide, direkt ins ventrale Pallidum injiziert, steigern Freude an Süßem. Freude verschwindet, wenn ventrale Pallidum zerstört.

Freude im OFC ist Antwort auf sensorischen Reiz. 3 angenehme / unangenehme Gerüche einatmen. Gehirnaktivität mittels Magnetresonanztomographie beobachtet. 1) Riechen: sensorischer Kortex aktiv, je nach Geruch-Intensität Reaktion stärker unabhängig von angenehmen / unangenehmen Duft. 2) Signal an OFC. Verschiedene Bereichsaktivität bei angenehmen / unangenehmen Gerüchen. Je besser / schlechter Geruch, desto stärker Reaktion.

Freude an Duft (& anderen Sinneseindrücken) ist angeboren. Komplizierter bei akustischer Wahrnehmung. Fünftonmusik mögen alle Naturvölker. Sogar Kühe geben mehr Milch wenn Musik läuft. Jazzmusik erschließt sich aber erst mit Hineinwachsen in Kultur. Freude an komplizierteren Klanggebilden muss erlernt werden.

Doch auch bei erlernten Freuden ähneln zugrundeliegende Gehirn-Vorgänge dem Rosen-Schnuppern. OFC-Aktivität. Vermutlich in Zusammenhang mit speziellen Nervenzellen-Gruppe.